Initiative für mehr Ärzte in Meinerzhagen zeigt ersten Erfolg: Weiterbestehen einer Hausarztpraxis in Valbert ist gesichert – Dr. Katharina Laughlin lässt sich mit eigenem Kassensitz nieder

In Meinerzhagen ist eine neue ärztliche Niederlassung gesichert: Dr. med. Katharina Laughlin praktiziert ab sofort mit einem eigenen Sitz in der Praxis für Allgemeinmedizin von Hans-Georg Miserre in Valbert. Damit konnte eine Medizinerin für die Stadt gewonnen werden, die mit eigener Niederlassung eine Praxis betreiben und gesetzlich versicherte Patientinnen und Patienten behandeln darf. Die Genehmigung der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe ist bereits erfolgt. 

Dass dies möglich ist, ist auch das Ergebnis der Initiative für eine gute medizinische Versorgung in Meinerzhagen: Im Sommer 2024 hatte der Rat eine Richtlinie verabschiedet, mit deren Hilfe die Ansiedlung von Allgemein- und Fachmedizinern unterstützt werden soll. Der Vertrag mit Dr. Katharina Laughlin ist das erste Resultat dieser Bemühungen. Gemeinsam mit Hans-Georg Miserre, seit vielen Jahren Facharzt für Allgemeinmedizin in Valbert, ist es so gelungen, die Nachfolge für seine Praxis und die Ansiedlung einer weiteren zugelassenen Ärztin zu sichern. Hans-Georg Miserre selbst wird dem Team vor Ort mittelfristig erhalten bleiben und führt die Praxis zunächst als Gemeinschaftspraxis zusammen mit seiner Tochter Dr. Katharina Laughlin als selbständiger Arzt weiter.

Ärzterichtlinie der Stadt als wichtiger Baustein für die Entscheidungsfindung

Bürgermeister Jan Nesselrath war intensiv in den Prozess eingebunden und hatte seinerzeit auch die neue Richtlinie auf den Weg gebracht. „Das Interesse an einer eigenen Praxis ist vielfach schon gegeben, aber auf der anderen Seite stehen eben auch große Unsicherheiten. Die konnten wir nun mit unserer Initiative erstmals abfedern und ich bin optimistisch, dass wir weitere Ärztinnen und Ärzte in Meinerzhagen ansiedeln können.“ Für die laufenden Kosten gibt es für fünf Jahre eine finanzielle Unterstützung aus dem städtischen Haushalt. Im Gegenzug steht die ärztliche Verpflichtung, die Praxis für eine Dauer von mindestens zehn Jahren zu führen. 

Eine eigene ärztliche Niederlassung ist in der Regel mit einer hohen finanziellen Belastung und bürokratischen Hürden verbunden, so dass viele junge Medizinerinnen und Mediziner eine Anstellung der Selbständigkeit vorziehen. Nur mit einem Kassensitz können gesetzlich Versicherte behandelt werden. Die Folge: Viele Praxen stehen langfristig vor dem Problem einer fehlenden Nachfolge oder neue Arztpraxen werden nicht gegründet. Dieser Mangel ist insbesondere im ländlichen Raum zunehmend feststellbar. Bei der Erarbeitung der Ärzterichtlinie stand daher vor allem der Austausch mit den ansässigen Medizinern und dem „medizinischen Nachwuchs“ im Zentrum. Jan Nesselrath: „Noch ist die Versorgung in Meinerzhagen insgesamt gut, aber auch bei uns gibt es einen Bedarf an Facharztpraxen und an Nachfolgerinnen und Nachfolgern für die bestehenden Praxen. Wir glauben, dass diese Mischung aus persönlicher Ansprache und finanzieller Unterstützung gerade in den ersten Jahren der Selbständigkeit der richtige Weg ist, um besonders jüngere Medizinerinnen und Mediziner davon zu überzeugen, dass eine Praxis in einer kleineren Stadt sehr reizvoll sein kann und gegenüber einer Arbeit in der Großstadt oder im Krankenhaus echte Vorzüge hat.  Ich gehe davon aus, dass wir auf diese Weise mittel- und langfristig noch einiges für die medizinische Versorgung hier vor Ort tun können.“ 

Wenn Sie mehr über die Ärzterichtlinie erfahren möchten, finden Sie hier ein Interview mit Bürgermeister Jan Nesselrath zum Thema.

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