Räumungsklage, Wohnungslosigkeit, finanzielle Schieflage? Das Team des Fachdienst Soziales berät Mieter und Vermieter für Wege aus der Krise

Wie geht es weiter, wenn man seine Miete nicht mehr zahlen kann? Heutzutage kann der Weg in eine finanzielle Schieflage kurz sein, und ist das Haushaltskonto erst einmal aus der Balance, kann auch die monatliche Mietzahlung ausfallen. Die Folge: Zahlungen stauen sich auf, und am Ende einer Kette von Sorgen und Nöten steht manchmal sogar der Wohnungsverlust. Dabei sind die eigenen vier Wände für jeden eine wesentliche Voraussetzung für einen funktionierenden Alltag und ein geregeltes Leben in der Gemeinschaft.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen – steigende Kosten, explodierende Energie- und Strompreise, Inflation und vielerorts ein schwieriger Wohnungsmarkt – beschäftigt „Wohnungslosigkeit“ die Menschen in ganz Deutschland zunehmend. Auch Meinerzhagen bleibt davon nicht verschont. Sachkundige Hilfe ist immer mehr gefragt, und die bieten Sabrina Müller und ihr Team vom städtischen Fachdienst Soziales: „Dabei geht es inzwischen zum einen darum, Menschen aus der bestehenden Wohnungslosigkeit herauszuholen und gemeinsam mit ihnen eine Grundlage für ein Leben in Würde zu schaffen, zum anderen eben immer mehr auch darum, Wohnungsverlust zu verhindern. Und zwar, bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist und der Räumungsbeschluss auf dem Tisch liegt.“ Oft genug ließe sich dieser Ausgang nämlich verhindern, wenn man frühzeitig Hilfe sucht. „Spätestens, wenn uns das Amtsgericht über die Räumungsklage informiert, treten wir mit den Betroffenen in Kontakt und suchen das Gespräch für Hilfsangebote“, so Sabrina Müller. Selbst zu diesem Zeitpunkt ließe sich die Situation oft noch zum Guten wenden. Aber grundsätzlich sei Prävention der bessere Weg.

Je früher, desto besser: Hilfe, Beratung und pragmatische Lösungsansätze für Vermieter und Mieter gleichermaßen

Weder Mieter noch Vermieter sollten also warten, bis sie keine Wahl mehr haben, denn es gibt hinreichend Beratungs- und Hilfemöglichkeiten: Sabrina Müller und ihr Team beispielsweise unterstützen beide Seiten in ihren Anliegen. Dabei zeigt die Erfahrung, dass viele Vermieter meist selbst gar kein Interesse daran haben, teils langjährige Mietverhältnisse zu beenden. Zur Meinerzhagener Wohnungsbaugesellschaft bestehen bereits enge Kontakte, um Mietern gemeinsam aus Notlagen zu helfen. Auch private Vermieter und natürlich Mieterinnen und Mieter selbst sind mehr als willkommen, sich beim Fachdienst Soziales zu melden, sobald die Dinge aus dem Ruder zu laufen drohen.

„Endlich ein ZUHAUSE“: EU-weites Projekt sichert weitere Unterstützung

Unterstützt werden alle Beteiligten und Betroffenen von einer weiteren Stelle: Seitens der EU wurde ein Projekt aufgelegt, das vom Land NRW umgesetzt wird und zum Ziel hat, bis zum Jahr 2030 die Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu beseitigen. Unter dem Motto „Endlich ein ZUHAUSE!“ werden hier verschiedene Angebote zusammengeführt. In unserer Region steht es unter der Trägerschaft des Caritasverband für das Kreisdekanat Altena-Lüdenscheid e.V., dessen Mitarbeiterinnen bei Bedarf mit dem Fachdienst Soziales zusammenarbeiten und ebenfalls als Ansprechpartnerinnen für Mieter und Vermieter bereit stehen, die Beratung suchen.

Neuer Flyer weist auf Beratungsmöglichkeiten hin

Räumungsklagen abzuwenden und ein stabiles Zuhause zu sichern – bei allen Projektpartnern steht Prävention an erster Stelle. Um auf das Angebot des Fachdienstes aufmerksam zu machen, hat die Stadt nun einen Flyer entworfen, der Hinweise und Adressen zusammenfasst: Was also machen, wenn Sie in Schieflage geraten und die Wohnungslosigkeit im Raum steht? Melden Sie sich gerne bei Sabrina Müller im Rathaus (s.mueller@meinerzhagen.de; Tel: 02354/77-150). Die Beratung – es handelt sich dabei explizit nicht um eine Rechtsberatung – erfolgt kostenlos, persönlich und diskret.

Den Flyer zum Thema gibt es hier auch zum Herunterladen. Informationen zum Projekt „Endlich ein ZUHAUSE“ finden Sie hier.

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