Musik als universelle Sprache – bewegender Besuch von Francis Kalema, Africa Music School, beim Frühlingskonzert der Musikschule Volmetal

Es ist schon ein paar Tage her, aber der Eindruck bleibt: Das Frühlingskonzert der Musikschule Volmetal war nicht nur ein musikalischer Genuss, sondern auch dank eines besonderen Gastes zusätzlich ein bewegender Abend. Doch zunächst zum Konzert: Das wurde von Beiträgen u.a. von der Volme Sound Connection und dem Schlagzeugensemble der Musikschule, von Lehrkräften sowie von Merle Kuhlmann, Jannis Häkel und Evnika Reimer als Solisten getragen. Wie hoch die Qualität der Arbeit an der Musikschule Volmetal ist, bestätigte sich an diesem Abend ein weiteres Mal – nicht zuletzt bei einer kleinen Aufmerksamkeit der Stadtverwaltung für Evnika Reimer, die sich kürzlich für den Landeswettbewerb von Jugend Musiziert qualifizierte.

Musik als Lebenssinn und Lebensfreude: die Arbeit der Africa Music School
Einen passenden Rahmen bot das Programm auch für die Begrüßung von Francis Kalema, der aus Kampala, Uganda nach Meinerzhagen gekommen ist. Er ist Gründer und Leiter der Africa Music School, die partnerschaftlich mit der Musikschule Volmetal verbunden ist. Der Kontakt war durch André Becker, Lehrkraft an der Musikschule Volmetal, zustande gekommen, der seit einigen Jahren ehrenamtlich online Trompetenunterricht für Kinder der Africa Music School gibt.

Beim Konzert erzählte Francis Kalema, wie er selbst zur Musik fand: Als Dreijähriger körperlich und seelisch misshandelt von seiner Mutter ausgesetzt, schlug er sich als Straßenkind durch und fand schließlich in der Musik Halt. Er selbst durfte bei Musikern Instrumente lernen und begann bereits mit 14 Jahren, selbst Unterricht zu geben. Heute, mit 34 Jahren, leitet er die von ihm gegründete Africa Music School und gibt das weiter, was er selbst in der Musik fand: Hoffnung, Lebenssinn und die Möglichkeit, mit der Musik seinen Lebensunterhalt zu verdienen. Die Chance zu erhalten, etwas zu lernen und Lebensfreude zu finden, sei für jeden enorm wichtig, und Musik könne all dies bieten, fasste Francis Kalema seine Erfahrungen zusammen. Heute betreut er gemeinsam mit seinem Team und engagierten Musikerinnen und Musikern aus unterschiedlichen Ländern rund 270 Kinder. Sie erhalten Musik- und Tanzunterricht, wenn nötig einen Schlafplatz und können, wo es finanzierbar ist, auch zur Schule gehen.

Partnerschaft über Grenzen hinweg: voneinander lernen, miteinander Freude teilen
Wie kann nun die Zusammenarbeit zwischen zwei Musikschulen aussehen, die so weit voneinander entfernt sind? „Wir können viel voneinander lernen, denn Musik ist wirklich eine universelle Sprache, die auf der ganzen Welt verstanden wird“, so Cosima Breidenstein, Leiterin der Musikschule Volmetal. „So können wir Kulturen über alle Grenzen hinweg kennenlernen und uns zusammen musikalisch wie persönlich entwickeln: Wir haben eine gemeinsame Basis, die Emotionen, die Musik transportiert, und zugleich ganz eigene musikalische Wege, diese auszudrücken.“

Durch Streams und Videobeiträge könne man miteinander Musik machen, tanzen und Inspirationen teilen, denn die Ausdrucksformen sind teils sehr verschieden. „Auch der persönliche Austausch zwischen den Schülerinnen und Schülern kann sich über die Musik entwickeln, beispielsweise über Tandem-Partnerschaften, in denen man gemeinsam lernt, Stücke einübt, füreinander spielt, bei Konzerten Beiträge streamt und sich auf diese Weise kennen lernt.“ All diese Dinge sollen nun angestoßen werden, und Cosima Breidenstein freut sich gemeinsam mit Francis Kalema und den Musikschul-Kollegien über diese besondere Chance: „Wir können so viel voneinander lernen und unsere Freude an der Musik teilen. Das ist eine ganz wunderbare Möglichkeit, neue Sichtweisen kennenzulernen und sich selbst weiterzuentwickeln.“

Über die weiteren Entwicklungen halten wir Sie auf dem Laufenden. Weitere Infos zur Africa Music School erhalten Sie unter africamusicschool.org/. 
 

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