Unser Stadtbücherei-Team empfiehlt: Das Buch des Monats

Erst kürzlich war Autor und Moderator Jörg Thadeuzs in der Stadthalle Meinerzhagen zu Gast; im Gepäck hatte er seinen neuen Roman „Steinhammer“, der gar nicht weit entfernt in Dortmund-Lütgendortmund spielt -  ein Stück über die Nachkriegszeit und damit Kriegstraumata, Armut und wenig Hoffnung auf eine rosige Zukunft und ein Buch, das Sandra Dopatka vom Stadtbücherei-Team sehr berührt hat: Unsere Buchempfehlung des Monats:

„Drei Jugendliche, darunter der Protagonist Edgar, kämpfen um einen besseren Platz im Leben.

Edgar wächst bei seiner Mutter und seinem Onkel, der Vater ist im Krieg gefallen, in den 50er-Jahren in der Steinhammer-Straße in Dortmund auf. Er, seine Jugendliebe Nelly und sein bester Freund Jürgen träumen davon, der Enge und Versehrtheit des Viertels zu entkommen und davon, alles hinter sich zu lassen. Als Edgar die Möglichkeit bekommt, Schaufensterdekorateur zu lernen, und Förderer findet, kommt er in Kontakt zur Düsseldorfer Kunstszene.

Der Roman lehnt sich an das Leben des Malers Norbert Tadeusz an, der es zum Meisterschüler Beuys´ und zum Kunstprofessor brachte: Jörg Thadeusz schreibt über einen Aufsteiger, der mit seiner Herkunft bricht und sie doch nie ganz loswird. Mir hat das Buch ausgezeichnet gefallen, da es dem Autor gelingt, die damalige Atmosphäre des Kohlenpotts, auch durch den Sprachjargon und viel Lokalkolorit, wunderbar einzufangen. Die jungen Leute zu dieser Zeit hatten es mit den kriegstraumatisierten Eltern auf der einen Seite und den Wünschen nach einem besseren und freieren Leben andererseits schwer, und so werden in dem Roman durch die drei Jugendlichen gleichzeitig drei Schicksale und Lebensentwürfe aufgezeigt. Das alles hat das Buch für mich sehr interessant gemacht. Es ist ein Stück Geschichte, über das Ruhrgebiet, die damalige Kunstszene und die Stimmung in Deutschland - sehr empfehlenswert!“

Zusammen mit über 20.000 Medien liegt auch „Steinhammer“ in unserer Stadtbücherei zur Ausleihe bereit – ein Besuch lohnt sich also immer.

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