Statement von Bürgermeister Jan Nesselrath

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,

einige Tage vor dem nächsten Corona-Gipfel beobachten wir die aktuellen Entwicklungen mit gemischten Gefühlen. Auf Bundesebene können wir feststellen, dass der Lockdown seine Wirkung zu zeigen beginnt. Leider können wir diese Tendenz für Meinerzhagen so nicht sehen. Hier verzeichnen wir eher eine Wellenbewegung mit mal sinkenden, dann wieder steigenden Infektionszahlen. Wir müssen feststellen: In Summe kommen wir nicht aus den im Verhältnis hohen Zahlen heraus. Aus vielen Rückmeldungen von Ihnen höre ich heraus, dass Sie sich Sorgen machen und enttäuscht über diese Situation sind. Diese Gefühle kann ich nur teilen. Denn es ist nach wie vor so: Hinter jeder dieser Zahlen stehen Schicksale. Und zwar sowohl bei den Familien mit erkrankten Menschen als auch in Bezug auf unser Stadtleben, das nun schon seit langer Zeit mehr oder weniger brach liegt. Die Gastronomen, die Einzelhändler, Dienstleister und Gewerbetreibenden wünschen sich nichts mehr, als dass sie ihre Arbeit wieder aufnehmen können. Auch das medizinische Personal, die Pflegerinnen und Pfleger stehen nach wie vor unter extremer Belastung, und das Tag für Tag seit Monaten. Viele von ihnen sind inzwischen völlig erschöpft.

Ich glaube, wir alle sehnen uns nach einem Ende der Beschränkungen. Aber, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, dafür müssen wir auch wirklich an einem Strang ziehen. Wir bekommen das Virus nur dann in den Griff, wir können nur dann unsere Mitmenschen schützen, nur dann wieder ins Geschäft, ins Restaurant oder Konzert gehen, wenn sich alle an die Regeln halten. Nur dann werden auch die Zahlen sinken. Die Impfungen werden demnächst ihr übriges tun, aber das wird noch etwas dauern und der Impfstart war sicherlich nicht ideal.

Es liegt an uns, wie schnell und gut wir durch die Krise kommen. Ich möchte mich an dieser Stelle ausdrücklich bei allen bedanken, die die Beschränkungen nun seit Monaten mittragen, und auch bei denen, die sich für ihre Mitmenschen einsetzen – zuletzt beispielsweise bei der Organisation der Impftermine für die Älteren unter uns. Diese Zeichen des Zusammenhalts sind einfach großartig, und sie nehmen nicht ab, sondern werden eher mehr. Bei allen Sorgen um die aktuellen Entwicklungen stimmt mich das optimistisch, und ich hoffe und wünsche uns allen sehr, dass dieser Optimismus uns weiter tragen wird – gemeinsam!

Bleiben Sie gesund.

Ihr

Jan Nesselrath

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