Liebe Mitbürgerinnen, liebe Mitbürger,

soeben ist unsere stille Gedenkstunde zum Volkstrauertag zu Ende gegangen. Gemeinsam mit dem stellvertretenden Bürgermeister Volkmar Rüsche habe ich am Ehrenmal in der Heerstraße einen Kranz niedergelegt und der Gefallenen und Verwundeten der Weltkriege sowie der Opfer von Gewaltherrschaften gestern und heute gedacht. Gleiches tut auch Valberts Ortsvorsteher Hans Gerd Turck in diesen Minuten in Valbert und im Listertal.

Normalerweise gehen wir diesen Weg zusammen mit Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreterinnen und Vertretern von Vereinen und Initiativen. Wir denken an Männer, Frauen und Kinder, die Opfer von Krieg, Gewalt und Vertreibung wurden und auch heute noch jeden Tag werden: Gewaltsame Konflikte schwelen nach wie vor auf der ganzen Welt, offene Kriege werden ausgetragen und viele Menschen kämpfen um ihre Rechte oder das nackte Überleben. In diesem Jahr gibt es keine gemeinsame Gedenkstunde. Aber ich bin froh, dass wir den Volkstrauertag dennoch begehen, wenn er auch anders ist als sonst. Ich finde, gerade in diesen Zeiten, in denen sich so vieles verändert, wird der Blick auf das Wesentliche deutlicher. Das gilt auch für den Volkstrauertag, der daran erinnert, welches Leid Gewalt anrichtet und wie hoch das Gut der Freiheit, der Mitmenschlichkeit und der Würde ist.

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ich weiß, dass gerade diese Jahreszeit für viele von uns schwierig ist. Es wird Winter, der Advent steht vor der Tür und wir fragen uns, wie wohl die Weihnachtszeit wird. Trotzdem – wenn uns dieser Tag eins lehrt, dann, wie wichtig Mitmenschlichkeit und Empathie sind. Damit gewinnt der Volkstrauertag in diesem Jahr für mich eine weitere Dimension. Behalten wir unseren Mut, unsere Zuversicht und vor allem: unseren Blick auf unsere Mitmenschen – überall auf der Welt und konkret hier, in der eigenen Nachbarschaft.

Ich wünsche Ihnen einen schönen, friedlichen Sonntag und eine gute Woche. Bleiben Sie gesund.

Ihr

Jan Nesselrath