Wenn die Seite minutenlang lädt, wenn der Statusbalken millimeterweise wächst, wenn der Film zur Diashow wird – dann gibt es keinen Zweifel: Schnelles Internet sieht anders aus. Besonders die ländlicheren Regionen haben immer noch mit veralteten Infrastrukturen zu kämpfen – doch immerhin rollen seit dem vergangenen Jahr in Meinerzhagen die Geräte für einen modernen Glasfaseranschluss: Bis Ende 2022 soll ein Großteil der Privathaushalte ans Glasfasernetz angeschlossen sein und rund 4.400 Adressen über einen Breitbandanschluss verfügen. Möglich macht dies ein gemeinsamer Kraftakt des Märkischen Kreises mit verschiedenen Kommunen, darunter auch Meinerzhagen, in Zusammenarbeit mit der Telekom. Bei der Stadt Meinerzhagen ist Sascha Bender als Beauftragter im organisatorischen Bereich für das Projekt zuständig. Er weiß, wo wir als Stadt zurzeit in Sachen Breitbandausbau stehen und wie es weitergeht – und so haben wir bei ihm in Erfahrung gebracht, wie es um das schnelle Internet bestellt ist:
Herr Bender, wie ist denn der aktuelle Stand der Dinge – können Sie uns ein Update geben?
Nach dem Ende der Winterpause nehmen die Arbeiten nun wieder Fahrt auf. Insgesamt hat sich das Projekt vom Baubeginn bis jetzt plangemäß entwickelt. Den Anfang der Arbeiten hat der Bereich Windebruch/Mühlhofe/Rinkscheid gemacht; dort sind inzwischen 197 von 441 Hausanschlüssen fertiggestellt worden. Seit Projektbeginn im vergangenen August wurden Tiefbauarbeiten über insgesamt gut 20 Kilometer in den genannten Bereichen vorgenommen. Dort wurden vorrangig die Hauptkabelanbindungen verlegt, aber auch die ersten Hausanschlüsse umgesetzt. Die Freischaltung erfolgt dann durch die Telekom, sobald ein größeres Gebiet komplett angeschlossen wurde. Insgesamt befinden wir uns im Plan. Der sieht ja vor, dass wir bis Ende 2022 den größten Teil des Stadtgebiets in dieser ersten Ausbaustufe angeschlossen haben werden. Der sogenannte 6. Call für kleinere Ortslagen erfolgt dann anschließend und soll bis spätestens 2025 umgesetzt sein.
Im vergangenen Jahr hatten Sie die Hauseigentümer angeschrieben, einen Antrag auf Verlegung eines Anschlusses bis ins Haus bzw. die Wohnung zu stellen. Wie war die Resonanz?
Die war wirklich überwältigend: Von 4.637 angeschriebenen Adressen gingen 4.400 Zusagen mit Antragsstellungen bei der Telekom ein, das ist eine Quote von fast 95 Prozent. Damit gehört Meinerzhagen in dieser Hinsicht zu den Kommunen mit der bei Weitem besten Rücklaufquote. Auch weiterhin kann ich die wenigen Unentschlossenen noch dazu ermutigen, den Antrag bei der Telekom einzureichen und damit den Wert ihrer Immobilie zu steigern. Bis jetzt hat sich die Telekom dahingehend sehr kulant gezeigt, auch wenn die eigentliche Akquirierungsphase schon im Herbst ausgelaufen ist.
Wie geht es nun weiter, was ist für dieses Jahr geplant?
Im Frühjahr, etwa ab April, will die Telekom die Arbeiten zur Erschließung der Haushalte im Kerngebiet Meinerzhagens, also in der Innenstadt, aufnehmen, so dass spätestens im Jahr 2022 die dortigen Ortsnetze freigeschaltet werden und diejenigen, die sich für einen Glasfaseranschluss entschieden haben ab dann von der schnellen Internetanbindung profitieren können. Allerdings muss aufgrund der dafür notwendigen umfangreichen baulichen Maßnahmen auch mit Beeinträchtigungen im Straßenverkehr gerechnet werden. Dahingehend bitten wir jetzt schon die Bürger um Verständnis. Natürlich laufen die Arbeiten in den ländlichen Regionen des Stadtgebiets parallel weiter. -
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