Ein Investor für die Realisierung des Neuen Kommerziellen Zentrums als eine der drei Säulen des Projekts „Neues Innenstadtquartier“ ist gefunden: Im Anschluss an den offiziellen Teil wurde in der vergangenen Ratssitzung der Kaufvertrag im Detail vorgestellt und vom Rat gebilligt. Damit kann nun die Unterzeichnung erfolgen und der Antrag zur Bewilligung von Fördermitteln für den Umbau der Stadthalle zum sozio-kulturellen Bürgerzentrum vervollständigt werden. Vorausgegangen waren diesem Meilenstein intensive Verhandlungen und Gespräche zwischen Stadt und Investor, der nach Neuauflage der Ausschreibung im vergangenen Sommer sein Interesse bekundet hatte und nun den Zuschlag erhielt. Dabei handelt es sich um die Wierig & Schoo GbR aus Essen. Die Projektentwicklung übernimmt die Wierig Immobilien GmbH; die Ausarbeitung des Entwurfs erfolgte durch das Architekturbüro Eicker aus Halver. „Wir freuen uns, dass wir einen verlässlichen Partner zur Umsetzung unseres gemeinsamen Projekts finden konnten, mit dem wir langfristig eine vertrauensvolle und für unsere Stadt in jeder Hinsicht positive Zusammenarbeit anstreben“, so Bürgermeister Jan Nesselrath nach der erfolgten Entscheidung durch die Ratsmitglieder. Dass das Konzept für das Neue Innenstadtquartier nun zur Umsetzung komme, sei ein wesentlicher Erfolgsfaktor für die zukunftsgerichtete Gestaltung und Aufwertung der Innenstadt, so Jan Nesselrath weiter. „Für uns ist dieses Projekt besonders reizvoll“, so Investor Marc Wierig, „weil es in ein in sich stimmiges Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung der Innenstadt in Meinerzhagen als Mittelzentrum eingebettet ist. Dabei erwarten wir auch eine deutliche Strahlkraft in die Region. Die Errichtung eines kommerziellen Zentrums direkt im Stadtkern ist mit hervorragenden Chancen sowohl in wirtschaftlicher als auch in stadtplanerischer Hinsicht verbunden.“
Die Realisierung soll in enger Anlehnung an die konzeptionelle Gestaltung erfolgen, die im Rahmen der breiten Öffentlichkeitsbeteiligung den Bürgerinnen und Bürgern vorgestellt worden war – zuletzt hatte es im vergangenen Jahr dazu einen umfangreichen onlinebasierten und persönlichen Beteiligungsprozess gegeben.
Nach dem Ratsbeschluss können nun weitere Schritte in Gang gebracht werden – dazu gehören zunächst die Änderungen des Flächennutzungsplans sowie des Bebauungsplans Nr. 6 „Stadtkern“ zur Schaffung der planungsrechtlichen Voraussetzungen für die Umsetzung des Konzeptes. Die Aufstellung der Planänderungen und die Durchführung der notwendigen Bauleitplanverfahren wurde gestern auch im Ausschuss für Klima, Planung, Stadtentwicklung und Umwelt empfohlen und soll in der nachfolgenden Ratssitzung beschlossen werden. Außerdem waren Marc Wierig und Dirk Eicker als dessen Architekt in der gestrigen Ausschusssitzung anwesend, um den Mitgliedern Konzept und Vorhaben im Detail vorzustellen. Im Anschluss nahm sich Marc Wierig die Zeit, um Kernfragen für die Öffentlichkeit zu beantworten:
Herr Wierig, was hebt dieses Projekt für Sie von anderen ab, und was hat Sie dazu bewogen, sich hier in Meinerzhagen als Investor einzubringen?
Tatsächlich sind wir durch das Planungsbüro ASS, mit dem wir zurzeit ein anderes Konzept realisieren, auf dieses Projekt aufmerksam gemacht worden. Dabei hat uns vor allem der Standort direkt im Stadtzentrum und in unmittelbarer Nachbarschaft zur Stadthalle überzeugt. Eine zentrale Lage wie diese ist ideal für die Ansiedlung von Einzelhandel und Dienstleistern und für neue Projekte nur selten zu finden. Wir waren sofort vom Gesamtkonzept begeistert und haben uns schnell entschlossen, in den Wettbewerb mit einzusteigen.
Die Ausgestaltung des Konzepts ist „auf dem Papier“ bekannt. Wird der von Ihnen jetzt geplante Bau diesen Modellen dann in der Realität gleichen oder wird es Veränderungen bzw. Anpassungen geben?
Nein, wir werden zum weit überwiegenden Teil die Realisierung so vornehmen, wie sie geplant und bekannt ist. Allein in der Fassadengestaltung werden wir ggf. in Details noch Anpassungen vornehmen müssen, und natürlich müssen wir uns in der Umsetzung an die baurechtlichen Vorgaben halten. Falls es an dieser Stelle noch Angleichungen geben sollte, werden sich diese aber gar nicht oder kaum auf die Anmutung und Gestaltung auswirken.
Sind bereits Geschäfte und Dienstleister im Gespräch, die Sie in den neuen Ladenlokalen ansiedeln wollen?
Das Konzept sieht die Ansiedlung eines Lebensmittel- und eines Drogeriemarktes als Ankergeschäfte vor. Hierfür haben wir bereits ernsthafte Interessenten gewinnen können und weitreichende Gespräche geführt. Die werden wir nun nach Abschluss der Verträge fortsetzen können, so dass wir auch an dieser Stelle schon gut unterwegs sind.
Wie sieht die weitere Projektplanung aus, welche Meilensteine sind in welchem Zeitraum geplant und wann sehen Sie perspektivisch die Fertigstellung des Kommerzielles Zentrums?
Mit der Ausschusssitzung haben wir begonnen, die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das Projekt zu schaffen. Das wird in den nächsten Monaten gemeinsam mit der Stadt Meinerzhagen und dem Märkischen Kreis erst einmal unser Hauptthema sein. Ich gehe davon aus, dass wir Anfang 2025 mit dem Bau des Kommerziellen Zentrums beginnen können und dass die Bauzeit etwa zwei bis zweieinhalb Jahre dauern wird. Wir hoffen also, Mitte 2027 unser Kommerzielles Zentrum eröffnen zu können.
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