„Man wird Teil der Stadtverwaltung“: Fünf Fragen an… Sophie Janik und Lena Vesper, Auszubildende bei der Stadt Meinerzhagen

Schulbeginn, Ausbildungsstart… für viele junge Menschen hat in diesen Tagen „der Ernst des Lebens“ begonnen, und auch die Stadt Meinerzhagen freut sich über vier neue Auszubildende, die die Riege von nun insgesamt 8 Azubis ergänzen. Dass eine Ausbildung so gar nicht langweilig, sondern abwechslungsreich sein kann und spannende Perspektiven eröffnet, haben Lena Vesper und Sophie Janik im vergangenen Jahr für sich herausgefunden: Beide haben im letzten Sommer eine Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten begonnen. Wie sie auf die Idee gekommen sind und dass eine Ausbildung weit mehr als nur „Kaffeekochen und Kopieren“ ist, erzählen sie uns in „Fünf Fragen an… Sophie Janik und Lena Vesper“.

 

Sophie, Lena, zuerst einmal die Frage: Was macht man eigentlich als Verwaltungsfachangestellte und wie sind Sie auf die Idee gekommen, diesen Beruf zu erlernen?

Sophie: Als Verwaltungsfachangestellte arbeitet man die meiste Zeit am eigenen Arbeitsplatz mit Computer und Drucker, außer man hat eine Stelle, welche man nicht von seinem Platz aus erledigen kann, wie z.B. im Fachdienst Ordnung. Unsere Aufgaben sind ganz wesentlich von den Anliegen der Bürgerinnen und Bürger geprägt, und der Bürgerkontakt macht einen großen Teil unseres Tages aus.

Lena: Genau:Als Verwaltungsangestellte wird man selbst Teil der Stadtverwaltung. Man übernimmt zum Beispiel Büro- oder Sachbearbeitungsaufgaben oder man dient den Bürgerinnen und Bürgern als Ansprechpartner bei Fragen. Ich selbst bin durch meine Schwester auf diesen Beruf gestoßen.

Sophie: Ich habe imachten Schuljahr ein Praktikum von drei Wochen bei der Stadt Lüdenscheid absolviert, und da hatte ich die Erkenntnis: Das ist mein Traumberuf und das möchte ich nach der Schule machen. Für die Stadt Meinerzhagen habe ich mich entschieden, weil ich lieber in einer kleineren Kommune arbeiten wollte.

 

Erinnern Sie sich an das Vorstellungsgespräch? Waren Sie sehr aufgeregt?

Sophie: An mein Vorstellungsgespräch kann ich mich noch ganz genau erinnern. Da es mein erstes Vorstellungsgespräch war, war ich sehr aufgeregt. Im Nachhinein denke ich mir, das hätte ich gar nicht sein müssen. Sei du selbst und verstelle dich nicht. Denn authentisch sein ist mindestens die halbe Miete. Ein bisschen Grundwissen und Kenntnisse über die Stadt Meinerzhagen sind dann die volle Miete. Und wenn es beim ersten Mal nicht klappt, dann ganz bestimmt beim nächsten Mal.

Lena: Für mich war es auch das erste Vorstellungsgespräch. Ich war sehr nervös, gefreut habe ich mich aber trotzdem. Zuerst wurde ich in den Sitzungssaal gerufen, um den Online-Einstellungstest noch einmal stichprobenartig zu wiederholen. Dann musste ich mich auf einen kleinen Vortrag über das Thema „Wie kann die Stadt Meinerzhagen klimaneutraler werden?“ vorbereiten und ihn dann auch halten. Zum Schluss hatte ich dann noch ein Gespräch in größerer Runde, in dem mir ein paar Fragen gestellt wurden, um mich besser kennenzulernen.  

 

Wie sieht heute Ihr Arbeitsalltag aus – und welche Bereiche durchläuft man hier in seiner Ausbildung?

Lena: Den Ablauf meines Arbeitsalltags kann ich nicht wirklich festlegen. Man durchläuft fast alle Bereiche der Verwaltung, darunter Bauen und Wohnen und die Fachdienste Soziales, Ordnung und Schule, das Bürgerbüro, das Personalwesen, das Gebäudemanagement oder auch die Kämmerei. Aktuell bin ich im Bürgerbüro, dort sind die Aufgaben jeden Tag unterschiedlich. Mal muss ich mehr Anträge für Personalausweise aufnehmen, mal sind es mehr Führungszeugnisse. Im Bürgerbüro kommt es eben ganz darauf an, was unsere Kundinnen, die Bürgerinnen und Bürger, benötigen.

Sophie: Da ich einen weiteren Anfahrtsweg habe, startet mein Arbeitsalltag meist gegen 7.45 Uhr. Aufgaben bekomme ich je nachdem, in welchem Bereich ich bin, von den zuständigen Kollegen. Es vergeht kein Tag, an dem ich nichts zu tun habe, hier ist immer was los. In meiner Ausbildung durchlaufe ich ebenfalls fast alle Bereiche. die Arbeit ist daher sehr vielfältig und man bekommt überall einen Einblick. Das ist auch wichtig für die Zukunft, um sich vorstellen zu können, in welchem Bereich man arbeiten möchte.

 

Sie haben noch zwei Jahre Ausbildung vor sich. Haben Sie schon eine Idee, wie es danach weitergehen soll?

Lena: Ich möchte auf jeden Fall weiter bei der Stadt arbeiten. Vielleicht bietet sich ja irgendwann der Angestelltenlehrgang 2 an.

Sophie: Ich würde auch gerne bei der Stadt Meinerzhagen bleiben und dann in den Fachdienst, der mich am meisten beeindruckt hat. Da ich aktuell erst in meinem dritten Fachdienst bin, ist es im Moment noch schwierig zu sagen, welcher das sein könnte.

 

Was mögen Sie am meisten an Ihrer Ausbildung – und was würden Sie vielleicht anders machen?

Lena: An meiner Ausbildung gefällt mir, dass wir die verschiedenen Fachdienste durchlaufen. Das ist abwechslungsreich und man kann einschätzen, was einem gefällt oder eben auch nicht. Das finde ich sehr hilfreich für die Zukunft. Was man anders machen kann, kann ich im Moment gar nicht sagen. Ich war bis jetzt im Fachdienst Soziales und im Bürgerbüro und bin sehr zufrieden. Ich werde immer mit Aufgaben versorgt und in den normalen Arbeitsalltag aufgenommen, das gibt mir ein positives Gefühl.

Sophie Zusätzlich zum betrieblichen Teil gibt es auch einen schulischen Teil, u.a. mit einem dreimonatigen Blockunterricht. Da man in dieser Zeit kein Kontakt zur Arbeit hat, ist es anfangs komisch, wieder arbeiten zu gehen. Man kann Gelerntes nicht sofort umsetzen und die Klausurenphase ist sehr stressig. Hier wäre eine andere Aufteilung vielleicht eine Idee. Ansonsten bin ich völlig zufrieden. Ich werde jederzeit angenommen wie eine Sachbearbeiterin und nicht wie eine Auszubildende, die nur „blöde“ Aufgaben bekommt. Ich erhalte richtige Verwaltungsaufgaben und kann mich genauso einbringen wie jeder andere auch. Natürlich gibt es Sachen, die ich aufgrund meiner geringen Erfahrung nicht machen darf, da diese zu risikobehaftet wären, aber das ist ja verständlich. Das Miteinander ist einfach toll hier, es fühlt sich so an, als wäre man schon Jahre hier und das ist ein wirklich gutes Gefühl.

 

Zur Person:

Sophie Janik, 19, lebt in Lüdenscheid. Nach ihrem Fachabitur ist sie sofort in die Ausbildung eingestiegen und beginnt in diesen Wochen ihr zweites Lehrjahr bei der Stadt Meinerzhagen. Lena Vesper, 21 kommt aus Halver und hat ihre Ausbildung zeitgleich mit Sophie begonnen. Sie hat zunächst die Realschule besucht und dann ihr Abitur am Gymnasium gemacht.

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