Konzept für Kinder- und Jugendarbeit in Meinerzhagen im Sozialausschuss vorgestellt

Konzept für Kinder- und Jugendarbeit in Meinerzhagen im Sozialausschuss vorgestellt

Noch vor wenigen Tagen wurde das 40jährige Bestehen des Jugendzentrums in Meinerzhagen groß gefeiert – dass die Kolleginnen und Kollegen, auch des Jugendtreffs, den Blick ganz klar in Richtung Zukunft gewendet haben, zeigte sich in dieser Woche im Sozialausschuss. Dort stellte Silke Stöhr Leiterin des Jugendzentrums, gemeinsam mit Sabrina Müller, Fachdienstleiterin Soziales, vor, wie sich die Kinder- und Jugendarbeit in den letzten Jahren gewandelt hat, welche Herausforderungen in den kommenden Jahren zu erwarten sind und was sich daraus für die Kinder- und Jugendarbeit ableiten lässt. Als Hintergrundinfo gab es für die Ausschussmitglieder umfassendes „Konzept der Kommunalen Offenen Kinder- und Jugendarbeit der Stadt Meinerzhagen in Kooperation mit dem Trägerverein Jugendzentrum Meinerzhagen e.V.“. Darin finden sich eine Analyse des Ist-Zustandes, der Erwartungen und Voraussetzungen für künftige Angebote sowie eine Vorstellung der Arbeit von Jugendzentrum, Jugendtreff in der mobilen bzw. aufsuchenden Jugendarbeit.

Zunächst geht es in dem Konzept um die Rahmenbedingungen, unter denen die Kinder und Jugendliche ihren Alltag erleben und die sich auch auf die Kinder- und Jugendarbeit auswirken. Dazu gehören vor allem der schulische Ganztag, die zunehmende kulturelle Vielfalt und soziale Unterschiede. Diese machten es immer schwieriger, die Kinder und Jugendlichen überhaupt erst zu erreichen. Sabrina Müller: „Die Ansprache der Kinder und Jugendlichen verändert sich stetig. Auch unsere Konzepte müssen wir immer wieder an die Entwicklungen anpassen, ohne den pädagogischen Anspruch aufzugeben. Das ist eine Gratwanderung, in der sich die Zusammenarbeit mit Schulen, Jugendamt, Vereinen und den Kirchengemeinden sehr bewährt hat.“

Respekt und Toleranz werden vorausgesetzt – und vorgelebt

Mit unterschiedlichen Angeboten sprechen die Kolleginnen und Kollegen die Kinder und Jugendlichen an. Als Grundgedanke steht dabei immer die Förderung von gleichberechtigten sozialen Beziehungen und der Teilnahme am gesellschaftlichen, politischen und kulturellen Leben im Zentrum. Dies soll dazu beitragen, dass Kinder und Jugendliche sich unabhängig von Geschlecht, Nationalität, Konfession und weiterer Ausgangsbedingungen entfalten und an den offenen Programmen und Aktionen teilnehmen können. „In diesen einfachen Sätzen findet sich die Essenz unserer Arbeit“, so Sabrina Müller. „Wir wollen Werte wie Respekt, Anerkennung und Rücksichtnahme vermitteln. Wir geben Impulse, um sich selbst auszuprobieren und zu entwickeln. In der Beziehungsarbeit entdecken die jungen Menschen ihre eigenen Stärken und Schwächen, sie entwickeln Selbstvertrauen Sozialkompetenz und Verantwortungsbewusstsein. Hier geht es also um sehr konkrete pädagogische Angebote in einem offenen, gleichzeitig aber auch geschützten Raum. Und das macht die Kinder- und Jugendarbeit so wichtig.“

Stillstand gibt es nicht – weitere Ziele sind gesetzt

Dabei setzt das Team der Kinder- und Jugendarbeit auf konkrete Grundlagen. Gegenseitige Wertschätzung, Freiwilligkeit und Partizipation sind dabei genauso wichtig wie im Fall der Fälle klare Worte. Wenn ein Verhalten nicht vertretbar ist, geht es in die bewusst Auseinandersetzung, ohne dabei die Vertrauensebene zu verletzen. Dass die Kinder und Jugendlichen diesen Ansatz schätzen und einfordern, zeigt sich in deren Rückmeldungen, die ebenfalls im Konzept vorgestellt werden. Ansprechpartner bei Sorgen und Fragen zu haben und natürlich die unterschiedlichen Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung sind für sie ganz wesentlich. Die Angebote sind ganz darauf abgestimmt, aber auch nicht „in Stein gemeißelt“: Gerade inhaltlich immer flexibel zu sein, ist ein wichtiger Punkt. Entsprechend sind auch die aktuellen Ziele vor allem dahingehend ausgerichtet, die Digitalisierung weiter zu nutzen und sinnvoll in Ansprache und Angebot einzubinden. Auch Aspekte wie politische Bildung sind aktuelle Kernthemen. Die mobile Kinder- und Jugendarbeit, die seit 2019 im Aufbau ist, soll ebenfalls weiter ausgebaut werden.

Jugendarbeit als wertvolle Chance für ein echtes Miteinander

Ein wichtiger Baustein für unser gesellschaftliches Zusammenleben heute und in Zukunft: Das ist die Kinder- und Jugendarbeit für alle, die hier leben. So bringt es Bürgermeister Jan Nesselrath auf den Punkt: „In Zusammenarbeit mit vielen unterschiedlichen Akteuren schaffen wir hier wesentliche Grundlagen für ein gutes Miteinander, bei dem Selbstentfaltung und Verantwortungsbewusstsein, Offenheit für andere Ansichten und eigene Kreativität Hand in Hand gehen. Teilhabe und Gestaltung, Werteorientierung und ein schätzender Umgang werden in der Kinder- und Jugendarbeit gelebt, und das macht sie, zusammen mit den vielfältigen Angeboten, aus meiner Sicht so wichtig.“ Ganz deutlich wurde auch im Sozialausschuss: Kinder- und Jugendarbeit findet in jeder Hinsicht in einem Spannungsfeld aus Erwartungen, Rahmenbedingungen, Zielgruppen und Beteiligten statt. Dass die Arbeit in diesem stetigen Abwägen erfolgreich sein kann, ist auch Ergebnis einer klaren Ausrichtung.

Das Konzept finden Sie hier, auf den Seiten des Jugendzentrums und des Jugendtreffs können Sie sich über die konkreten Angebote informieren. Interessierte sind jederzeit herzlich willkommen!

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