Gemeinsame Kooperation zwischen Stadt und Caritas im Projekt „Endlich ein ZUHAUSE!“: erste Erfolge bereits nach wenigen Wochen machen Mut

Vor wenigen Tagen wurde ein ganz besonderes Projekt ausführlich im Ausschuss für Familie, Jugend, Soziales und Senioren vorgestellt. Das Projekt „Endlich ein Zuhause!“ des Caritasverbandes Altena-Lüdenscheid e.V. arbeitet eng mit dem Fachdienst Soziales zusammen für ein Thema, das immer mehr an Relevanz zunimmt: Es geht darum, drohende Wohnungsverluste von Mieterinnen und Mietern zu verhindern und bereits wohnungslosen Menschen wieder eigene vier Wände zu vermitteln.

Was genau Gegenstand von „Endlich ein Zuhause!“ ist, erklärten Daniela Olah und Julia Scheidemann dem Ausschuss. Sie sind von Seiten des Caritasverbandes als Träger mit dem Thema betraut und arbeiten seit Anfang des Jahres eng mit der Stadtverwaltung zusammen. „Die Mieten werden teuer, die Lebenshaltungskosten steigen, und so tragen sich viele Menschen mit der Sorge, wie sie ihre Wohnung noch bezahlen können“, so die beiden Sozialarbeiterinnen. „Gleichzeitig stehen bereits Wohnungslose oftmals vor dem Dilemma, dass sie gar keine Wohnung mehr erhalten. Hier können wir einerseits beraten, um den drohenden Wohnungsverlust abzuwenden, andererseits dabei helfen, Barrieren abzubauen und einen Neustart zu schaffen. In allen Fällen geht es um eine Vermittlung zwischen den verschiedenen Beteiligten.“

Die Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung spielt dabei eine große Rolle: Ende des vergangenen Jahres seien sie über die Ordnungsbehörden an die Stadt herangetreten, erläutert Julia Scheidemann, und bei einem persönlichen Treffen mit dem zuständigen Fachdienst Soziales habe man schnell vereinbart, zusammenzuarbeiten und sich zu vernetzen. Das erfordert oft schnelles Handeln: Denn während früher eine Information seitens des Amtsgerichts erfolgte, wenn eine Räumungsklage bevorstand, wird die Stadtverwaltung inzwischen erst dann einbezogen, wenn die Klage bereits erfolgt ist. Julia Scheidemann: „Trotzdem können wir auch zu diesem späten Zeitpunkt noch einschreiten und das Schlimmste verhindern, indem wir alle Beteiligten an einen Tisch holen, miteinander reden und über konkrete Hilfsangebote die Situation zum Guten zu wenden versuchen. Und das geht gemeinsam am besten.“

Dass dieses gemeinsame Engagement von Stadt, Caritas und in Kooperation mit Mietern und Vermietern bereits erste Früchte zeigt, weiß Sabrina Müller vom Fachdienst Soziales zu berichten: „Seit Anfang des Jahres kontaktieren wir die betroffenen Mieterinnen und Mieter gemeinsam, wenn wir von einer Räumungsklage Kenntnis erhalten, und in diesem Zeitraum ist es uns immerhin in vier Fällen gelungen, die Wohnungslosigkeit zu verhindern. Alle Beteiligte waren absolut konstruktiv bei der Sache, denn eine solche Räumung will eigentlich niemand – weder Mieter noch Vermieter.“ In einem weiteren Fall sei es sogar gelungen, einen seit längerem in Wohnungslosigkeit Lebenden endlich wieder ein eigenes Zuhause zu vermitteln – „auch hier in enger Zusammenarbeit mit dem Vermieter“, betont Sabrina Müller. Wichtig sei es, auch in der Folge die Menschen nicht allein zu lassen: „In so genannten Onboarding-Maßnahmen werden die Mieter engmaschig begleitet und unterstützt, zum Beispiel bei der Anmeldung im Bürgerbüro oder beim Stromversorger, in der Kommunikation mit dem Vermieter und vieles mehr.“ Das alles seien sehr viel versprechende Zeichen dafür, dass man an dieser Stelle wirklich helfen kann, sind sich auch die beiden Expertinnen der Caritas sicher. „Dabei sollte es nach Möglichkeit gar nicht bis zur Räumungsklage kommen. Wir sind auch präventiv für alle da, die Beratung suchen, sobald sich eine Schieflage abzeichnet.“

Zur Information hat die Stadt zudem einen Flyer produziert, über den sie mit den potenziell Betroffenen in Kontakt tritt. Aber wer in Sorge ist, kann sich auch direkt persönlich bei Sabrina Müller (s.mueller@meinerzhagen.de; 02354/77-150) melden. Sie organisiert im Fall der Fälle einen gemeinsamen Beratungstermin mit Daniela Olah und/oder Julia Scheidemann. Die Beratung – es handelt sich nicht um eine Rechtsberatung – erfolgt persönlich, kostenlos und diskret.

Ein wichtiges Thema des Projektes sei „Endlich ein Zuhause!“, das war das Resümee der Ausschussmitglieder nach der ausführlichen Vorstellung durch die beiden Gäste aus Lüdenscheid. Weitere Infos zum Thema finden Sie hier. „Endlich ein ZUHAUSE!“ ist eine Initiative des Landes NRW basierend auf einem Programm des Europäischen Sozialfonds mit dem Ziel, bis zum Jahr 2030 die Wohnungs- und Obdachlosigkeit zu beseitigen.

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