Der erste Heimatpreis der Stadt Meinerzhagen ist gestern verliehen worden: Am Nachmittag erhielten eine Preisträgerin sowie die Vertreter zweier Initiativen die Auszeichnung im Rahmen einer feierlichen Feststunde im Rathaus der Stadt. Dabei ging der erste Preis, dotiert mit 2.500 Euro, an Daniela Radau für ihr vielfältiges Engagement für ihre Mitmenschen, zum Beispiel im Rahmen der jährlichen Aktion Wunschbaum oder für Geflüchtete. „Bei allen Arten von Problemstellungen war Daniela Radau präsent und bot Lösungen an. Ihr Engagement war beispiellos und trug in sehr hohem Maße zur Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhaltes und zur Verwurzelung der Menschen im ganzen Stadtgebiet bei“, heißt es in der Begründung der Jury für die Vergabe des ersten Platzes.
Der zweite Platz ging, verbunden mit einer Auszeichnung von 1.500 Euro, an den „Verein für Valbert e.V.“, der von Ralf Conrady vertreten wurde. Hier standen die vielen, z.T. regelmäßigen Aktionen für den Ortsteil Valbert im Zentrum der Begründung, die das Wir-Gefühl der Menschen stärken und das Zusammenleben aktiv gestalten. Dazu gehören beispielsweise das „Picknick im Park“ und die jährliche Organisation des Weihnachtsmarktes ebenso wie Müllsammel- und andere Initiativen. Gerade in Valbert sei durch die Arbeit des Vereins ein ganz neuer Zusammenhalt entstanden, der an vielen verschiedenen Stellen wirkt und auf die hohe Initiative und enge Zusammenarbeit der Vereinsmitglieder zurückzuführen sei.
Als dritten Preisträger wählte die Jury den Verein „Für Schule & Jugend e.V.“ des Wald- und umweltpädagogischen Zentrums, für das Matthias Kretschmer eine Urkunde sowie ein Preisgeld von 1.000 Euro entgegennahm. Ausschlaggebend für die Ehrung ist hier das Engagement des Vereins zur Bildung insbesondere von jungen Menschen. Mit dem Rundweg und dem Interaktivpfades am Heedberg sowie mit vielen anderen Aktionen trage der Verein wesentlich dazu bei, die Sensibilität für Natur und Ökosysteme zu fördern, er leiste einen wesentlichen Beitrag zur Pflege der Landschaft und vermittle besonders der jüngeren Generation ein profundes Gefühl für Heimat, um sie zu entdecken und zu erleben.
„Mit diesem Preis setzen wir ein Zeichen dafür, wofür wir als Gesellschaft stehen, welche Werte wir teilen und wie diese von einigen besonders engagierten Menschen getragen werden“, unterstrich Bürgermeister Jan Nesselrath, der gestern die erste Verleihung des Heimatpreises vornahm. „Denn das Ehrenamt war schon von jeher ein Eckpfeiler unseres Miteinanders. Gerade in den vergangenen Jahren hat es aber noch einen ganz anderen Stellenwert bekommen. Sie haben Ideen, Sie haben die Energie, diese Ideen umzusetzen und damit reißen Sie viele andere auf überaus positive Weise mit. So schaffen wir gemeinsam Heimat.“ Zu jeder Zeit, besonders aber gerade in diesen Monaten und Jahren drängender Themen und Krisen, sei das Gefühl von Heimat von Zusammengehörigkeit und Gemeinschaft unersetzlich, und das Ehrenamt trage von jeher entscheidend dazu bei, dass man diese Verwurzelung in sich spüre. „Uns tragen gemeinsame Werte und Vorstellungen, und ich bin sehr dankbar, dass wir tagtäglich deren Auswirkung an ganz vielen Stellen in unserem städtischen Miteinander erleben dürfen. Das ist Ihr Verdienst, und so freue ich mich umso mehr, dass wir die Idee des Heimatpreises in Meinerzhagen erstmals umgesetzt haben.“
Insgesamt 46 Einsendungen hatte es im Vorfeld aus den Reihen der Bürgerschaft gegeben, die im Sommer Menschen und Einrichtungen für den Heimatpreis nominieren konnten. Ende November hatte sich dann die Jury, bestehend aus Vertreterinnen und Vertretern aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft in Meinerzhagen, zusammengesetzt und schließlich ihre Entscheidung für die Preisträgerin und die beiden Initiativen getroffen. Dabei stellten die Jurymitglieder ausdrücklich fest, dass diese Entscheidung keineswegs gegen die anderen Bewerber zu verstehen sei: Auch sie leisteten einen wichtigen Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenleben hier in Meinerzhagen.
Der Heimatpreis selbst wurde im Jahr 2019 erstmals durch das Land Nordrhein-Westfalen als einer von fünf Bestandteilen des Förderprogramms „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“ aus der Taufe gehoben und wird seitdem in vielen Kommunen des Landes vergeben, um den Begriff „Heimat“ mit Leben zu füllen. „Wir freuen uns sehr, dass wir dieses wichtige Thema auch auf diesem Weg weiter aufgreifen können“, so Frank Markus, Fachbereichsleiter Bürgerservice. „Denn auch in unserer täglichen Arbeit erhalten wir immer wieder wichtige Unterstützung von den Menschen hier in Meinerzhagen.“ Die Idee des Heimatpreises soll weitergeführt werden: Auch im nächsten Jahr soll die Auszeichnung an ehrenamtlich engagierte Mitmenschen verliehen werden.
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