Positive Anreize sind in fast allen Fällen besser als Strafen: Das gilt auch für den Straßenverkehr, wo die Aufmerksamkeit für richtiges Fahrverhalten immer wieder aufs Neue geschärft werden sollte – und zwar unabhängig davon, wie viele Jahre man als Autofahrer bereits hinter dem Steuer verbracht hat. Oft genug machen dabei aber die Routine, Eile oder einfach Unaufmerksamkeit einen Strich durch die Rechnung.
Und so wird die Stadt Meinerzhagen immer wieder von Einwohnerinnen und Einwohnern darauf hingewiesen, wenn diese überhöhte Geschwindigkeiten feststellen – „und diese Rückmeldungen nehmen wir grundsätzlich sehr ernst“, so Jürgen Tischbiereck, Fachbereichsleiter Bauen und Wohnen. Zum Teil haben die Mitteilungen der Bürgerinnen und Bürger in der jüngeren Vergangenheit zu konkreten Verkehrsberuhigungsmaßnahmen geführt. Das sei aber nicht in allen gemeldeten Fällen notwendig oder möglich: „An vielen Stellen und bei den meisten Verkehrsteilnehmern geht es vor allem erst einmal darum, für das Tempo und das eigene Fahrverhalten zu sensibilisieren“, ergänzt Frank Markus, Leiter Bürgerservice. Denn auch die Kolleginnen und Kollegen, die seitens des Fachdienstes Ordnung Kontrollen im Straßenverkehr durchführen, machen immer wieder die Erfahrung, dass „Erinnerung hilft“.
Und genau darum geht es bei einer Neuanschaffung, die die Stadt kürzlich in Betrieb genommen hat: Mit Hilfe einer mobilen Geschwindigkeitswarnanlage werden ab sofort ganz klare Zeichen gesetzt. Die Anlage zeigt die gefahrenen Geschwindigkeiten in Echtzeit an und warnt Verkehrsteilnehmer, wenn diese die zulässige Höchstgeschwindigkeit überschreiten, mit einem roten Gesicht. Im Gegenzug belohnt die Anlage bei Einhaltung der Geschwindigkeit mit einem lächelnden gründen Smiley. „Der Einsatz solcher Anzeigen hat gezeigt, dass dieser positive Anreiz durchaus Wirkung zeigt“, so Jürgen Tischbiereck. „Tatsächlich tragen sie deutlich und dauerhaft zum Rückgang von Geschwindigkeitsüberschreitungen bei, und diesen Effekt wollen wir uns auch hier zunutze machen.“
Ihren ersten Einsatz hat die Anlage bereits erfolgreich am Ortseingang der L306/Marienheider Straße absolviert. „Insbesondere an Schulen, Kitas, Einrichtungen für ältere Menschen sowie eben auch an Ortseinfahrten kann der Einsatz der neuen Warnanlage durch die dann angepassten Geschwindigkeiten dazu führen, dass Straßen sicherer überquert und Unfälle vermieden werden können“, spiegelt Frank Markus die Erwartung der Stadtverwaltung. Schließlich sollte Verkehrssicherheit allen am Herzen liegen – und in den meisten Fällen reicht eine Veranschaulichung des eigenen Fahrverhaltens für eine positive Veränderung.
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