Seit heute ist es offiziell: Meinerzhagen reiht sich in die Riege von fast 700 Kommunen, Landkreisen und Gemeinden in Deutschland ein und darf den Titel „Fairtrade-Stadt“ tragen.
Nun erfüllt Meinerzhagen nachweislich alle für das Siegel notwendigen Kriterien und leistet damit seinen Beitrag zur Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele. „Damit setzen wir ein wichtiges Zeichen für nachhaltigen Konsum“, erklärten Bürgermeister Jan Nesselrath und Projekt-Schirmherr Ingolf Becker anlässlich der Verleihung der Urkunde durch die Fairtrade-Gesellschaft. Aufgrund der coronabedingten Einschränkungen wurde die eigentlich geplante offizielle Übergabe durch eine digitale Auszeichnung ersetzt, die die beiden Mitstreiter für die Stadt entgegennahmen. Gemeinsam hatten sie das Projekt maßgeblich mitgesteuert und zu seiner Umsetzung gebracht.
„Wir wollen unseren Beitrag dazu leisten, dass sich das Bewusstsein von einem gerechten Welthandel in unserem Denken verankert“, so Jan Nesselrath und Ingolf Becker weiter, „und vor allem darauf hinwirken, dass man entsprechend handeln kann – ganz konkret, hier vor Ort. Nur so kann man Veränderung bewirken.“ Gemeinsam dankten sie den engagierten Meinerzhagenerinnen und Meinerzhagenern, die sich für fair gehandelte Produkte einsetzen und, zum Teil schon seit vielen Jahren, darauf hinarbeiten, „dass es bei `Fair Trade´ nicht bei einer leeren Worthülse bleibt“.
Dass die Idee funktioniert, zeigt das große bundesweite Interesse: „Was 2009 mit Saarbrücken als erster Stadt begann, hat einen Domino-Effekt ausgelöst“, sagte Dieter Overath, Vorstandsvorsitzender vom Verein TransFair, der die Kampagne trägt. „In der öffentlichen Beschaffung, im Stadtmarketing, in Gastronomie und Handel, in Schulen und Vereinen bringt die Kampagne neue Partner zusammen und entwickelt eine eigene Dynamik in der Kommune. Mit ihrem Engagement tragen die Fairtrade-Towns auch dazu bei, die Entwicklungsziele der UN in die Praxis umzusetzen“. Dabei sind Fairtrade-Towns auch wichtige Akteure für die Implementierung der globalen Nachhaltigkeitsziele (Sustainable Development Goals) der Vereinten Nationen.
Die Kriterien für die Auszeichnung sind die Gründung einer Steuerungsgruppe zur Koordinierung der Aktivitäten, ein offizieller Ratsbeschluss zur Beteiligung an der Kampagne, eine bestimmte Anzahl an Verkaufsstellen und Gastronomie, die faire Produkte anbieten, teilnehmende Vereine, Gemeinden und Schulen sowie mediale Berichterstattung über die Aktionen. Neben engagierten Kommunen gibt es in Deutschland bereits über 700 Fairtrade-Schools und 30 Fairtrade-Universities.
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