In wenigen Wochen, zum Ende des dritten Quartals (Teilbereiche zum Ende des vierten Quartals), soll der Breitbandausbau im Bereich Valbert beendet sein, für das Stadtgebiet Meinerzhagen ist der Projektabschluss für den Sommer 2023 geplant. Bis dahin sollen rund 4.400 Adressen, deren Eigentümer sich im Rahmen des 3. Calls zum geförderten Ausbau ihrer Infrastruktur und damit den Umstieg auf Glasfaserkabel entschieden hatten, einen schnellen Internetzugang haben. Welchen Weg haben wir bis hierhin genommen und was ist für die kommenden Monate und Jahre zu erwarten?
Vom Bagger bis zum schnellen Internetzugang: ein langwieriger Prozess mit klarem Enddatum
Eine gute Nachricht steht direkt am Anfang: Die Tiefbauarbeiten, die als erster Schritt allen weiteren Projektabschnitten vorausgehen, werden Ende dieses Jahres komplett abgeschlossen sein. Dies gilt für den gesamten 3. Call, den die Telekom im Auftrag des Märkischen Kreises im Rahmen des laufenden Förderprojekts zurzeit in Meinerzhagen und Valbert realisiert. Klar ist aber auch: Wenn die Bagger ihre Arbeit getan haben, folgt noch eine ganze Reihe an anderen Schritten.
„Wenn die Trassen für die Rohrverbände gelegt sind“, erklärt Matthias Pohl, Gigabit- und Mobilfunkkoordinator vom Märkischen Kreis, „dann sind zwar die Leerrohre in der Erde, die Glasfaser aber zunächst einmal noch nicht. Die wird im Nachgang der Tiefbauarbeiten mit Hochdruck in die Rohre eingeblasen – und auch darauf folgen noch weitere Schritte. Die Anschlüsse werden ins Haus verlegt, gespleißt und durchgemessen. Dann folgt eine Dokumentation und erst im Anschluss, wenn diese Vorgänge komplett durchgeführt wurden, folgt die Freischaltung („Buchbarkeit“) und die Mieter oder Eigentümer können ihren Anschluss nutzen.“ Als Gigabit- und Mobilfunkkoordinator weiß Matthias Pohl, dass zwischen dem Abrücken des schweren Geräts und der Freischaltung also noch Zeit ins Land gehen kann. Das ist zwar manchmal lästig, lässt sich aber durch die Abläufe und die Vielzahl der zu errichtenden Anschlüsse nicht anders handhaben. Die Verlegung der Anschlüsse in Mehrfamilienhäusern ist dabei in der Regel etwas aufwändiger. Denn während bei Ein- oder Zweifamilienhäusern ein einzelner Hausübergabepunkt beispielsweise im Keller installiert wird, erfolgt dies in Mehrfamilienhäusern auf jeder Etage, um die Wohnungsverkabelung vorzubereiten.
Offenes Netz lässt Verträge mit allen Telefonanbietern zu
Die Bereitstellung der Infrastruktur in den Wohnungen selbst, wie beispielsweise der Tarifabschluss mit einem Anbieter oder die Installation eines Routers, ist in Eigenregie der Eigentümer bzw. der Mieter zu erledigen. Dabei warnt der Experte vor allem vor so genannten Drückerkolonnen, die immer wieder in Meinerzhagen und anderen Städten anzutreffen waren. Denn das geförderte Netz ist ein so genanntes Open Access Netz, das heißt: „Jeder Anbieter darf das geförderte Glasfasernetz nutzen aber nicht jeder Anbieter möchte es nutzen - zurzeit ist die Telekom und die 1&1 auf dem Netz verfügbar und betreiben bereits Akquise. Weitere Anbieter sollen folgen.
Rund 20 Prozent der Anschlüsse in Meinerzhagen inzwischen buchbar
In Meinerzhagen selbst war die Rücklaufquote zum 3. Call für Privathaushalte hervorragend: Rund 94 Prozent der Hauseigentümer haben sich für einen kostenfreien Ausbau im Rahmen des Förderprojekts entschieden. Inzwischen sind rund 20 Prozent der Anschlüsse buchbar. Für die Haushalte, die sich bislang nicht für einen Glasfaseranschluss entschieden haben, gilt: Der Umstieg auf Glasfaserkabel ist nach wie vor möglich, wenn auch nicht mehr in der kostenlosen Akquise-Phase und damit unter Umständen mit Kosten verbunden. Auskünfte hierzu und Beratung erhalten Sie beim Bauherrenservice der Telekom unter der Rufnummer 0800 – 330 1903.
6. Call für „weiße Flecken“ ist in Vorbereitungen – Anschreiben gehen in Kürze in die Post
Und wie geht es nun weiter? Während das aktuelle Projekt noch in Arbeit ist, läuten die Verantwortlichen der Stadt und des Kreises bereits die nächste Förderphase ein: Im Rahmen des 6. Calls ist ein neues Förderverfahren für Einzellagen außerhalb größerer Ortschaften, die bislang nicht berücksichtigt werden konnten, sowie für Gewerbegebiete, Schulen und Krankenhäuser aufgelegt worden. Für deren Anschluss ans Glasfasernetz werden vom Bund knapp 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt. In Meinerzhagen selbst betrifft dieses neue Programm unter anderem die Gewerbegebiete Scherl, Schwenke und Darmche. In Kürze werden alle Gebäudeeigentümer, auf die die Förderfähigkeit zutrifft, in einem Anschreiben informiert und können dann online den geförderten Glasfaseranschluss bestellen.
Die Ausbaudauer liegt bei drei Jahren und soll im Sommer 2025 abgeschlossen sein. Eine folgerichtige Weiterführung der bereits unternommenen Anstrengungen, erklärt Matthias Pohl: „Rund 25.000 Adressen konnten im Märkischen Kreis bereits an das Breitbandnetz angeschlossen werden. Mit dem nächsten Förderaufruf werden wir weitere 6.700 Adressen einbeziehen können. Wir wollen auch die letzten Lücken im Kreisgebiet schließen und dafür sorgen, dass jeder, der hier lebt und arbeitet, einen schnellen Internetzugang bekommen kann.“
Sie möchten sich eingehender über den Stand der Dinge informieren? Mit dieser Linksammlung finden Sie weitere Informationen:
Telekom Blog – Infos zum zeitlichen Ablauf mit der Möglichkeit, Fragen direkt an die Telekom zu stellen:
Prozessschritte und schematischer Ablauf zur Errichtung eines Breitbandanschlusses:
https://www.maerkischer-kreis.de/Schematischer_Bauablauf_FTTH_Telekom.pdf
Telekom Flyer – Infos zum Thema Einfamilienhaus:
Telekom Flyer – Infos zum Thema Mehrfamilienhaus:
Informationen des Märkischen Kreises zum 6. Call:
https://www.maerkischer-kreis.de/breitband_weisse_Flecken.php
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