Änderung der Teststrategie in den Grundschulen: Kommunen im Märkischen Kreis wenden sich an Schulministerin Yvonne Gebauer

Die im Wochenverlauf in Kraft getretene geänderte Corona-Teststrategie an den Grundschulen in Nordrhein-Westfalen hat bei vielen Familien sowie bei Beschäftigten in den Schulen für große Irritation gesorgt: Auf positive Pooltests von Klassenverbänden folgt nun in der Regel eine Nachtestung mit Antigen-Schnelltests am folgenden Morgen durch die Klassenleitungen bzw. durch das Lehrpersonal. Dieses Vorgehen birgt, so die Befürchtung vieler Betroffener, besondere Risiken: Infizierte Kinder kommen zunächst wieder zur Schule, bevor die Erkrankung erst vor Ort durch die Nachtestung festgestellt werden kann. Auch das Lehrpersonal, das teilweise nur unzureichend mit Schutzkleidung und anderen Materialien ausgestattet ist, ist nun gezwungen, die Testung vorzunehmen oder im direkten Kontakt anzuleiten. In der Folge steigt die Gefahr von Ansteckungen und ein geregelter Schulalltag wird noch weniger möglich sein, als es ohnehin der Fall ist.

Die Bürgermeisterin sowie die Bürgermeister vieler Kommunen im Märkischen Kreis teilen die Sorge der Menschen und der an den Schulen Beschäftigten. Deshalb haben sich die Vertreterin und Vertreter von vierzehn Kommunen gestern in einem gemeinsamen Schreiben an die zuständige NRW-Ministerin für Schule und Bildung, Yvonne Gebauer, gewandt, und ihre Bedenken deutlich zum Ausdruck gebracht: Die Sicherheit sei nun nicht mehr gegeben, da in der Konsequenz auch infizierte Kinder zur Schule gehen und damit weiteren Erkrankungen Tür und Tor geöffnet werde. Es stehe zu befürchten, dass dies einen erneuten Verzicht auf einen geregelten Schulalltag bedeute, der in der Folge auch auf die Familien und die weiterführenden Schulen übergreife.

Auch Bürgermeister Jan Nesselrath ist Teil dieser Initiative: „In den letzten Tagen habe ich viele Gespräche mit Familien und auch mit unserem Lehr- und Schulpersonal vor Ort geführt, und alle gehen nun mit noch größeren Sorgen in den Schulalltag. Ich appelliere deshalb gemeinsam mit meiner Kollegin und meinen Kollegen nachdrücklich an die Verantwortlichen, sich mit allen Mitteln für die Aufrechterhaltung des Präsenzunterrichts einzusetzen – und der wird, das befürchten wir stark, unter dieser neuen Regelung spürbar leiden. Es kann nicht sein, dass gerade die Jüngsten, die ohnehin einen „normalen“ Schulalltag kaum kennengelernt haben, erneut die Leidtragenden der aktuellen Entwicklungen sind.“

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