Seit 2009 er- bzw. überarbeitet die Stadt Meinerzhagen in einem Turnus von fünf Jahren einen Lärmaktionsplan, in dem mittlerweile alle Bereiche innerhalb der Stadt betrachtet werden, die ein Verkehrsaufkommen von mehr als drei Millionen Fahrzeugen pro Jahr aufweisen. Vor wenigen Wochen wurde der Lärmaktionsplan in seiner vierten Stufe durch den Rat verabschiedet und ist hier hinterlegt. Die Ergebnisse der Erhebung im Überblick:
Zunächst hat sich gezeigt, dass besonders die Sperrung der A45 auch in Meinerzhagen Einfluss auf den Verkehr in Meinerzhagen nimmt. Andere Bereiche dagegen sind inzwischen nicht mehr einer Lärmbelästigung im definierten Rahmen unterworfen, etwa zum Beispiel, weil die umgesetzten Maßnahmen greifen. Beispiele für umgesetzte Maßnahmen sind die Inbetriebnahme der südlichen Umgehungsstraße, die Lärmsanierung von Gebäuden z.B. durch Einbau von Lärmschutzfenstern, die Erneuerung von Straßenbelägen und der Ausbau der Radwegeverbindung im Stadtgebiet.
Als Grundlage für die Lärmaktionsplanung diente die vom LANUV NRW erstellte aktuelle Lärmkartierung. Entsprechend sind in der aktuellen Fassung des Lärmaktionsplans folgende Bereiche erfasst:
A 45 – in kompletter Lauflänge im Stadtgebiet
B 54 – in kompletter Lauflänge im Stadtgebiet
L 306 – von der Einmündung der L 323 („Aggerstrecke”) bis zur Einmündung in die B 54 (Autobahnanschlussstelle)
L 539 – von der Autobahnanschlussstelle bis zur Einmündung der L 709 („Listertal”)
Welche Maßnahmen sind für die nächsten fünf Jahre geplant?
In einigen Bereichen der Stadt soll zur Lärmreduzierung eine Geschwindigkeitsbeschränkung bis zur Aufhebung der Sperrung auf der A 45 geprüft werden. Dies gilt beispielsweise für die Ortsdurchfahrt Meinerzhagen zwischen Birkeshöhstraße und der Einmündung der Straße „Zum Eickenhahn“ auf der B 54 (Reduzierung auf 30 km/h), für das Teilstück der B 54 zwischen dem Ortsausgang Meinerzhagen und der Autobahnanschlussstelle (Reduzierung auf 30 oder 50 km/h in der Höhe der Straße Zum Eickenhahn und einer dauerhaften Reduzierung auf 60 oder 70 km/h im weiteren Verlauf) sowie für die L 539 in Höhe der Ortslage Grünenthal in Richtung Valbert (Erweiterung des Bereichs mit einer Geschwindigkeitsbeschränkung auf 60 km/h). Auch die Deckensanierung auf der L 539 zwischen Autobahnanschlussstelle und der Ortslage Hösinghausen wird zur Verringerung des Verkehrslärms führen. In diesem Zuge ist an dieser Stelle die Einrichtung eines Radwegs geplant. Zwischen Kierspe und Meinerzhagen soll ein Radweg gebaut werden, der eine Verbindung abseits der stark befahrenen B 54 herstellt. Entlang der L 306 in Richtung Marienheide soll zwischen der Ortslage Meinerzhagen und der Einmündung der K 45 auch ein Radweg errichtet werden.
Überprüfung der Entwicklungen in fünf Jahren
Auch langfristig, das heißt über den Zeitraum des nun gültigen Lärmaktionsplans hinaus, will die Stadtverwaltung eine Strategie zur Lärmminderung erarbeiten und umsetzen – dies soll bei raumbedeutsamen Planungen insbesondere durch die Wahrung ausreichender Abstände zu Bereichen geschehen, in denen Wohngebiete, Schulen oder Erholungsgebiete sind. Wo Verkehrswege geplant werden, sollen die Lärmschutzbelange von Beginn an hinreichend berücksichtigt werden. In fünf Jahren schließlich soll der Lärmaktionsplan fortgeschrieben werden. Hierzu wird die Wirksamkeit der Maßnahmen kontinuierlich überprüft, so dass sie entsprechend an die dann entstandenen Erfordernisse angepasst werden können.
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